Weihnachtsbridge 2019

Am Anfang steht ein Attentat. Friedlich, ohne Tote und Verletzte und dennoch unabwendbar. Ich werde angefragt, ob ich den diesjährigen Bericht schreiben könnte. Ausweichen unmöglich. Nun denn, so sei es halt:

«Herzlich willkommen zum Weihnachstbridge 2019» – Nicht nur die Begrüssungsworte der Präsidentin, auch die roten Schokoladeherzen auf den Tischen bieten den 38 teilnehmenden Clubmitgliedern einen warmen Empfang. Das mit Fotografien an Wänden und auf Staffeleien reich geschmückte Restaurant Schönbüel verbreitet sofort eine gemütliche, vorweihnachtliche Stimmung.

Bald wird unter der kompetenten und Gelassenheit verbreitenden Leitung von Adolf Thalmann mit dem Turnier gestartet. Engagiert kämpfen die verschiedenen Teams um Stiche und Prozentpunkte: «Da het i glaub nöd dörfe lizitiere», «i ha doch nur sechs Punkt – ebe, da git denn mit mine 24 und e volls Spiel», «aha, die hend ebe no kontriert, drum händ die meh Pünkt» oder «da isch etzt en Top für eu» – solche und ähnliche Bemerkungen sind immer wieder zu hören.

Ein Cüpli oder ein Kaffee zur Pause helfen mit, die zweite Hälfte des Turniers mit gutem Mute und voller Konzentration zu überstehen.

Nach dem Spiel trifft sich die in diesem Jahr doch etwas kleinere Schar der Clubmitglieder zum Apéro mit Weisswein, Orangensaft, leckeren Häppchen und heissen Marronis im vorderen Teil des Lokals. Während die einen ihre Spiele nochmals analysieren, erhält der liebevoll aufgebaute und geschmückte Gabentisch bei den anderen viel Beachtung. Manch ein Clubmitglied hat sich schon jetzt nach dem passenden Geschenkli umgesehen. Die Stimmung wird zusehends lockerer, der Geräuschpegel steigt. Als Roland Leuthold von Stein am Rhein mit seiner Drehorgel zu spielen beginnt, lassen sich zwei Clubmitglieder sogar zu einem Tänzchen hinreissen. Bald ist es Zeit, an den vom Team des Schönbüel, welches uns wie immer sehr gut betreut hat, schön geschmückten Tischen Platz zu nehmen.

Ein Wort, kurz und unbezahlbar, prägt dieses Jahr die Weihnachts-Rede unserer Präsidentin: Danke – danke für die guten Stunden, danke für den gegenseitigen Respekt und das einander entgegengebrachte Verständnis. Danke für die Kameradschaft, danke für die tröstenden Worte, wenn es einem nicht so gut geht. Eine schöne Einstimmung auf die Adventszeit und die kommenden Festtage.

Da passt das Dankeschön nach der Vorspeise an alle stillen, im Hintergrund arbeitenden Helferinnen unseres Vereins gut dazu. Sie freuen sich über ein kleines Präsent des Vorstands.

Bei guten Gesprächen und leckerem Essen, begleitet von am Klavier von Agnes Thalmann vorgetragenen Weihnachtsliedern, vergeht die Zeit wie im Fluge. Bald ist die Hauptspeise gegessen und die Rangverkündigung naht. Ob man wohl die beim Apéro ausgesuchten Gschenkli mitnehmen kann? – Wie immer bei Rangverkündigungen liegen Freude und leise Enttäuschung nahe beieinander.

Mit einem feinen Dessert erlebt ein friedlicher, vorweihnachtlicher Clubabend seinen Abschluss. Gute Wünsche für die kommenden Festtage begleiten die Bridgespielerinnen und -Spieler nach hause. Ich hoffe, dass auch der vertauschte Mantel seine wahre Besitzerin rechtzeitig wieder gefunden hat.

Peter Ganz

zurück zur Blogübersicht